Neues Zeitalter des Bücherlesens …

HPI-Student/inn/en entwickeln Online-Portal für Multimedia-Bücher

Ein neues Zeitalter des Bücherlesens hat begonnen. Fünf Bachelorstudent/inn/en des Hasso-Plattner-Instituts haben in Zusammenarbeit mit der Magdeburger Softwarefirma Impara ein zukunftweisendes  Onlineportal für Multimediabücher entwickelt. Ihr Ergebnis präsentierten die Studenten auf dem Bachelorpodium am 11. Oktober rund 200 Entscheider/inne/n aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, die zu diesem Anlass nach Potsdam gekommen waren.

Gemeinsam Bücher erleben, in der Bibliothek von morgen – so der Ansatz der HPI-Student/inn/en. Norman Holz, Sprecher der Bachelorprojektgruppe, sagte: „Das Buch der Zukunft besteht nicht mehr nur aus einfachen Texten und Bildern, sondern lässt dynamische Medien – wie zum Beispiel Film, Audio, Sprache und Animation – zu einem multimedialen Erlebnis verschmelzen.“

Ein solches Buch muss nicht aufwändig programmiert werden, sondern wird mit Hilfe von Sophie, der von Impara entwickelten Buchautoren-Software, mit wenigen Mausklicks erstellt. Das digitale Buch bietet aber noch mehr Möglichkeiten. Waren Expertenmeinungen früher meist in Sekundärliteratur zu finden, so können diese nun direkt an die betroffene Stelle im Buch eingefügt werden, beispielsweise als Audiokommentar. So entsteht eine neue Art der Onlinebibliothek.

Das von den HPI-Student/inn/en gestaltete Web-Portal mit dem Namen „Sophie Server“ geht aber noch einen Schritt weiter: Wo man in der realen Bibliothek zur Ruhe gebeten wird, ist hier statt dessen die rege Kommunikation der Leser/innenschaft ausdrücklich erwünscht und gefordert.

Interessierte aus allen Teilen der Welt können sich über „Sophie Server“ zu Gruppen zusammenfinden und ein Buch zur gleichen Zeit lesen, darüber diskutieren und ihr Wissen mit anderen teilen.

„Viele Leser hätten wahrscheinlich nie gedacht, dass sie mal Mitglied in einem Buchklub sein werden. Viele Menschen lesen zwar gerne, aber nun haben sie die Möglichkeit, diese neue Art des Buches mit Leuten an jedem Punkt der Erde zu entdecken. Ganz besonders wichtig ist, dass hierfür keine komplizierte Software benötigt wird, sondern einzig und allein der Browser, mit dem man auch sonst im Internet surft“, betonte Norman Holz.

Betreut wurde die Bachelorprojektgruppe vom Fachgebiet Software-Architekturen von Prof. Robert Hirschfeld. Das Fachgebiet befasst sich mit grundlegenden Elementen und Strukturen von Software-Systemen. Untersucht und entwickelt werden Methoden, Werkzeuge und Beschreibungsmittel, welche die Gestaltung und das Verständnis komplexer Systeme ermöglichen.

Bachelorpodium – Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI

Das „Bachelorpodium“ des Hasso-Plattner-Instituts gibt es schon seit dem Jahr 2005. Seitdem präsentieren die Bachelorstudent/inn/en des HPI ein- oder zweimal im Jahr öffentlich die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Student/inn/en am Ende ihres Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang – von ihren Professor/inn/en angeleitet – größere praktische Aufgaben der Informationstechnologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus ganz Deutschland. Eine Übersicht über die laufenden Projekte gibt die HPI-Internetseite www.hpi.uni-potsdam.de/lehre/studienprojekte/bachelorprojekte.html.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang „IT Systems Engineering“ an – eine praxisnahe und ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatik-Studium, die von derzeit 420 Student/inn/en genutzt wird. Insgesamt 50 Professor/inn/en und Dozent/inn/en sind am HPI tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – auch für erste Adressen der Wirtschaft. Vor allem geht es um Grundlagen und Anwendungen für große, hoch komplexe und vernetzte IT-Systeme.

Katrin Augustin

!
 <<