„Wichtiger Schritt auf dem Weg zur Qualitätssteigerung an Kindertagesstätten“

Sächsisches Modell zur Hochschulausbildung für Erzieher/innen auf den Weg gebracht

„Die ersten Jahre im Leben eines Menschen sind die wichtigsten Bildungsjahre. Deshalb muss die Gesellschaft dem Aufwachsen der Kinder mehr Beachtung schenken. Die Anforderungen an Erzieherinnen und Erzieher in Kindertageseinrichtungen haben sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Um diesen höheren Anforderungen gerecht zu werden, liegt nun ein Konzept vor, das Sachsens Erzieherinnen und Erzieher besser auf diese veränderten Anforderungen vorbereitet und die Erfahrungen aus einer 150 jährigen Fachschulausbildungstradition ergänzt und erweitert", so Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange und Sozialministerin Helma Orosz am 23. Oktober im Rahmen einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Konzeption zur Hochschulausbildung für Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen im Freistaat Sachsen. Mit diesem Konzept sei ein wichtiger Schritt in Richtung Qualitätssteigerung an Kindertagesstätten gemacht.

Dieses sächsische Modell zur Hochschulausbildung für Fachkräfte an Kindertagesstätten sei deutschlandweit einmalig. Es sehe vor, die Erzieherinnenausbildung zu professionalisieren und dabei unter Einbeziehung der vorhandenen Ausbildungsstruktur an Fachschulen in Richtung Hochschulausbildung weiterzuentwickeln. Zu diesem Zweck habe sich vor zwei Jahren ein Arbeitskreis „Zur Neustrukturierung der Erzieher/innenausbildung" bestehend aus Vertreter/inne/n der Hochschule Zittau-Görlitz, der evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden, der HTWK Leipzig und der TU Dresden sowie Vertretern des SMS, SMWK und SMK gegründet.

Sozialministerin Helma Orosz: „Gegenwärtig findet in den Kindertageseinrichtungen ein starker Wandel hin zur Bildungseinrichtung statt. Die Anforderungen an die pädagogischen Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen haben sich durch die wachsende Bedeutung früher Bildungsprozesse, die zunehmende Heterogenität der Lernvoraussetzungen der Kinder sowie neuer pädagogischer Konzeptionen erheblich erhöht. Das sind die wesentlichen Gründe dafür, dass wir ein Unterstützungssystem für die Sicherung dieses hohen Qualitätsanspruchs an Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder in Kindertageseinrichtungen etabliert haben. Wir benötigen für die Sicherung innovativer frühkindlicher Bildungsprozesse wissenschaftlich qualifiziertes Fachpersonal."

Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Die Einmaligkeit des sächsischen Modells besteht in der Paketlösung unter Einbeziehung der vorhandenen Kompetenzen. Der größte Teil der Erzieher- und Erzieherinnen (ungefähr 80 Prozent) wird auch zukünftig an Fachschulen ausgebildet. Diese Qualifikation ermöglicht ebenso wie das Abitur den Zugang zur Hochschulausbildung zu einem Bachelorstudiengang. An der TU Dresden wird mit dem Masterstudiengang darüber hinaus der Weg zum akademischen Nachwuchs für die frühkindliche Forschung eröffnet und gleichzeitig die Forschungskapazität ausgebaut. Schritt für Schritt wird damit das Qualifikationsniveau der Erzieherinnen sowohl berufsbegleitend als auch durch ein Direktstudium aufgebaut. Da Deutschland einen ständig wachsenden Bedarf an Forschungskapazität hat, sind wir froh, mit der TU Dresden auch in diesem Bereich ein gutes ausbaufähiges Fundament zu haben."

Bei Sachsens derzeit rund 21 tausend Erzieherinnen und Erziehern besteht in den kommenden fünf Jahren allein durch altersbedingtes Ausscheiden ein Bedarf von jährlich bis zu 600 Fachkräften.

Weitere Informationen: Eileen Mägel

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