… sei es in der Laubenkolonie oder am FKK-Strand, beim
Glücksspiel im Park oder im Zirkus, beim Frühschoppen in der Eckkneipe oder bei den Feiern zum 1. Mai, auf dem Pioniergeburtstag oder beim heimlichen Westfernsehen, in der Disko oder beim sonntäglichen Trabi waschen.
Mit dieser Gesamtsicht auf das Vergnügen begegnen die Herausgeber Ulrike Häußer und Marcus Merkel den unterschiedlichen Alltagserfahrungen der Menschen in der DDR aus einer ganz neuen
Perspektive. Sie machen deutlich, dass das Politische und das Alltägliche kritisch zusammengedacht werden können und nicht wie bisher in den Debatten getrennt werden müssen. Dies gelingt nicht zuletzt dadurch, dass essayistische und autobiografische Texte mit
aktuellen wissenschaftlichen Analysen zusammengeführt werden. Der bekannte Szenefotograf Harald Hauswald, der Hooligans bei ihren Reisen durch die DDR begleitete, schreibt ebenso in diesem Band wie der Grimmepreisträger und Theaterwissenschaftler Thomas Irmer. Junge
Nachwuchswissenschaftler/innen, die bisher unbekanntes Quellenmaterial erschließen, finden sich neben etablierten DDR- und Vergnügensforschern wie dem amerikanischen Musikwissenschaftler Edward Larkey oder dem Medienwissenschaftler Michael Meyen.
Die reich bebilderte Publikation „Vergnügen in der DDR“ richtet sich damit an Leserinnen und Leser, die den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten der Menschen in der DDR auf die Spur kommen und DDR-Geschichte aus einem neuen Blickwinkel kennenlernen wollen. Das
Buch ist von der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft finanziell unterstützt worden.
Informationen: Ulrike Häußer, Institut für Europäische Ethnologie, Fon: 030 24611962, eMail:
ullihaeusler@hotmail.com oder
Heike Zappe