Augen im All

Spektakuläre Planetariumshow feiert am 7. Mai Premiere

Vierhundert Jahre nach den spektakulären Entdeckungen des Astronomen Galileo Galilei präsentieren mehr als dreißig Planetarien und die Europäische Weltraumorganisation ESA ihr erstes gemeinsames Planetariumsprogramm: „Augen im All – Vorstoß ins Unsichtbare Universum“ kommt ab dem 8. Mai in die deutschen, österreichischen und schweizerischen Planetarien. Produziert wurde die Show am Zentrum für Kultur- und Wissenschaftskommunikation der Fachhochschule Kiel.

Als Galileo Galilei vor vierhundert Jahren sein Fernrohr gen Himmel richtete, konnte er erstmals sehen und beweisen, dass die Theorien des Aristoteles über den Kosmos falsch waren. Heute erlauben Riesenteleskope den Blick tief ins Weltall. Am 14. Mai 2009 steht der Start zweier Weltraumteleskope der ESA bevor. Das Spiegelteleskop Herschel soll das unsichtbare Infrarotlicht ferner Galaxien aufspüren und die Geburt von Sternen und Planeten verfolgen. Der Satellit Planck blickt bis zu den Anfängen des Weltalls. Beide sind Meilensteine moderner Astronomie.

Die rasante Entwicklung der Astronomie in den vergangenen 400 Jahren zeigt die neue Planetariumsshow „Augen im All“, dessen Produktionsteam zeitweise bis zu 100 Personen umfasste. Durch die enge Zusammenarbeit des Produktionsteams und Expertinnen und Experten der ESA konnten technische Details und neueste wissenschaftliche Daten verwendet werden, die die ESA bislang gehütet hatte.

Planetariumsshows sind normalerweise vollständig 3-D animiert. Nicht so bei „Augen im All“. Hier agierten fünf Mitglieder des Kieler Ensembles vor einem Greenscreen, gefilmt von einer speziellen Fish-Eye-Kamera. So konnten später vollendete, virtuelle Hintergründe hinzugefügt werden. Die Fish-Eye-Kameratechnik wurde auch im Satellitenkontrollzentrum der ESA in Darmstadt verwendet, in dem das Team drehte. „Heute können wir reale Schauspieler in virtuelle Kuppelwelten integrieren. So ist es möglich, historische, nicht mehr greifbare Räume und Umgebungen neu zu beleben. Mit der nötigen Sensibilität kann man das Interesse der Zuschauerinnen und Zuschauer so für Geschichte und Wissenschaft neu entfachen“, sagt dazu die Diplom-Kommunikationsdesignerin und Produktionsleiterin Isabella Buczek.

„Wir wollen mit der Show für jeden erlebbar machen, was Weltraumforschung heute bedeutet“, sagt Jocelyne Landeau-Constantin von der Europäischen Weltraumorganisation. „Und wir wollen daran erinnern, dass Forschung eine große, gemeinsame Sache ist – wie schon bei Galilei und Kepler vor vierhundert Jahren.“

Weitere Informationen finden Sie unter www.planetariumshow.eu

Frauke Schäfer

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