„Bürgerstiftungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Zivilgesellschaft“

Engagement der Stifter und Stifterinnen zum Tag der Bürgerstiftungen am 1. Oktober geehrt

Die Idee der Bürgerstiftung ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte und ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Zivilgesellschaft in Deutschland", erklärte der Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Gerd Hoofe, zum Tag der Bürgerstiftungen. „Vor gut 10 Jahren wurde die erste Bürgerstiftung in Deutschland gegründet. Inzwischen gibt es 150 Stiftungen mit 10.000 Stifterinnen und Stiftern. Bürgerstiftungen sind eine innovative und zukunftsweisende Plattform für zivilgesellschaftliches Handeln. Sie stehen für eine neue Kultur der lebendigen Nachbarschaften und des aktiven Für-einander-Eintretens. Die Stiftungen sind starke Partner des Staates und Leistungsträger zum Wohl der Allgemeinheit, ihre Arbeit verdient unsere höchste Anerkennung und unseren Respekt. Ich wünsche mir, dass das Engagement der Stifterinnen und Stifter andere Menschen zum Mitmachen anregt."

In Bürgerstiftungen engagieren sich Bürgerinnen und Bürger gemeinschaftlich und gezielt für ihr direktes Lebensumfeld. Die meisten Stiftungen haben die Förderung von Kindern und Jugendlichen zum Ziel, an zweiter und dritter Stelle folgen soziale und generationenübergreifende Projekte. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen hat 133 der derzeitig 150 Bürgerstiftungen mit seinem Gütesiegel ausgezeichnet. Das aktuelle Stiftungskapital beträgt 75 Millionen Euro, seit 2002 haben die Stiftungen ihre Projekte mit insgesamt rund 21 Millionen Euro gefördert. Die aktiven Stifterinnen und Stifter haben allein im vergangen Jahr mehr als 200.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet.

Zur Förderung des freiwilligen Engagements in Deutschland hat Bundesministerin Ursula von der Leyen im August 2007 die Initiative „ZivilEngagement Miteinander-Füreinander“ gestartet. Die Initiative stärkt und fördert das zivilgesellschaftliche Engagement und will zu einer besseren Anerkennung beitragen. Die Initiative umfasst sechs Säulen:

1. Neue Freiwilligendienste für neue Freiwillige:
Das Bundesministerium wird das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) weiterentwickeln. Künftig sollen die Jugendfreiwilligendienste zeitlich flexibler und damit attraktiver werden.

2. „Danke“ allein genügt nicht:
Eine Kampagne in Zusammenarbeit mit Partnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen soll die Leitidee der Bürgergesellschaft noch fester verankern und ihren Wert herausstellen

3. Wer unterstützt, wird unterstützt:
Organisationen, die freiwillig Engagierte vernetzen, beraten, qualifizieren und ihre Interessen vertreten, bilden eine Infrastruktur, die Engagement wirksamer und nachhaltiger macht. Das Bundesministerium unterstützt dieses Netzwerk bei der Organisation und schafft gute Rahmenbedingungen für einen Ausbau der Infrastruktur.
Das Bundesfamilienministerium fördert weiterhin die „Initiative Bürgerstiftungen“, ein Gemeinschaftsprojekt der Bertelsmann Stiftung, des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen sowie der Klaus Tschira- und der Körber-Stiftung. Die „Initiative Bürgerstiftungen“ ist das Kompetenzzentrum für alle Fragen zum Thema Bürgerstiftungen. Nahezu alle neu gegründeten Bürgerstiftungen werden in ihrer Entstehungsphase von der Initiative kostenlos zu Themen wie Satzungsgestaltung, Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit, Steuern, Förderrichtlinien und Auswahl der Förderprojekte beraten und begleitet.

4. Teilhabe von Migrantinnen und Migranten:
Für Migrantinnen und Migranten kann bürgerschaftliches Engagement ein guter Weg zur Integration sein. Die Bundesregierung wird in Abstimmung mit Migrantenverbänden und gemeinnützigen Organisationen eine Strategie zur Förderung des Engagements von Migrantinnen und Migranten entwickeln.

5. Einbeziehung der Unternehmen:
Gemeinsam mit Spitzenvertretern der Wirtschaft soll es eine neue Plattform für Zivilgesellschaft in der Wirtschaft geben. Das Ziel: Die Unternehmen fördern die Anerkennung und Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements und berücksichtigen diese Kriterien stärker in ihrer Personal- und Organisationspolitik.

6. Vielfalt tut allen gut:
Zivilgesellschaft und Bürgerengagement tragen zur Entwicklung einer Region bei und sind zugleich der beste Schutz gegen Extremismus. Mit dem Programm „Vielfalt tut gut“ unterstützt die Bundesregierung bereits lokale Strategien, um zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu stärken. Gemeinsam mit der „Initiative Bürgerstiftungen“ wird das Bundesministerium den Aufbau von Bürgerstiftungen in den neuen Bundesländern unterstützen.

Hinweis: Zum Tag der Bürgerstiftungen findet am 5. Oktober 2007 um 12.30 Uhr ein Festakt für Bürgerstifterinnen und Bürgerstifter in Berlin statt. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen in ganz Deutschland: Initiative Bürgerstiftungen (Frau Sachs, Tel. 0 30/89 79 47 90).


Kontakt: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, eMail:
info@bmfsfjservice.bund.de, Web: www.bmfsfj.de

Servicetelefon: 01801 90 70 50 Wann können Sie anrufen? Montags bis donnerstags von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr

!
 <<